Warum die Banken retten? Es geht auch anders!
29.03.2013 von viajero
Mal wieder zur Schuldenkrise…
vor 3 Tagen kam ein kurzweiliges Radio-Feature zu Island auf dem Deutschlandfunk:
- Island kollabierte vor 4 Jahren durch einen windigen Boom mit dubiosen Bankkrediten. Anstatt alle Bürger über einen „Rettungsschirm“ und dem Verkauf des Tafelsilbers zu beteiligen, entschied sich Island dafür die Spekulanten nicht auf Kosten der Gesellschaft zu retten. -> Der Premierminister ließ Island mit den Worten „Gott schütze Island“ pleite gehen…
- Statt Boni an Banker zu verteilen, gab es Haftbefehle. Island rettete nicht die Banken, sondern seine Einwohner. Den kleinen Hausbesitzern erließ man die aufgeblähten Hypotheksschulden. „Wer spekuliert, trägt das Risiko, nicht wir“, sagten die Isländer selbstbewusst. Deshalb gab es auch keine Einschnitte im Sozialstaat und die einheimische Wirtschaft wurde gestärkt.
- Vier Jahre später steht Island da als Phönix aus dem ewigen Eis. Die Arbeitslosigkeit sank drastisch und nun steht Island vor einem gesunden Neuanfang.
Der Link zum 50-min-Radio-Feature vom 26.3.13 auf dem Deutschlandfunk: „Wer spekuliert, trägt das Risiko“
Die Schuldenkrise in Island hatte auch interessante Auswirkungen auf die Demokratisierung im Land. Ein Absatz im Neuland-Wiki dazu: Beispiel Island
…wenn Zypern, Griechenland, Portugal, Spanien, Italien & Co. sich hier etwas inspirieren lassen wollen, wäre eine eigene Parallelwährung zum € sicherlich nicht verkehrt… und damit man in ein paar Jahrzehnten nicht wieder vor solch einer Krise steht, könnte die Parallelwährung gern auf die „Systemfehler“ der traditionellen Währungen verzichten und als Freie Währung konzipiert werden…