Klartext zur Finanzkrise
14.05.2012 von viajero
Seit 4 Jahren rumort die Finanzkrise (inzwischen die Krise der Staatsschulden) und anstatt diese zu lösen wird sie nur verschoben und verschärft.
Trotz dieser 4 Jahre Bedenkzeit und den dabei gemachten Erfahrungen höre ich seit Wochen und Monaten von Politikern & Co. lediglich 2 Lösungsvarianten, wobei die eine schwachsinniger als die andere ist:
- CDU, FDP & Co. wollen die Staatsverschuldung über Sparen in den Griff bekommen. -> Griechenland, Spanien & Co. zeigen deutlich, das dieses Sparen der Mehrheit der Menschen und der Gesellschaft insgesamt mehr schadet als nutzt. Zudem verspielt der Staat seine Zukunft indem noch das letzte Tafelsilber verscherbelt wird.
- SPD, Linke & Co. wollen die Staatsverschuldung über Wirtschaftswachstum lösen. -> Woher das Geld für Wirtschaftswachstum kommen soll bleibt dabei etwas unklar. Zudem bringt Wirtschaftswachstum mehr Schaden als Nutzen (s. Wirtschaftswachstum und Bruttoinlandsprodukt)
Die Politiker sollten endlich aufhören ihren Arsch über die Zeit zu retten und den Bürgern keine Märchen mehr erzählen! Glauben tun es sowieso die wenigsten!
Kurz- & mittelfristig ist in den am meisten verschuldeten Ländern ein geordneter Schuldenschnitt der einzige vernünftige Ausweg ! Auch der zuletzt verhandelte Schuldenschnitt von Griechenland ist hierbei noch zu wenig. Griechenland bekommt die Fesseln dadurch nicht los und siecht nur weiter dahin. Am Ende nützt dies nur den Finanzinvestoren, welche hohe Zinsen verdienen bzw. genügend Zeit haben marode Staatsanleihen über Rettungschirm & EZB loszuwerden und die Ausfälle den Bürgern aufzudrücken.
Auch ein Austritt aus dem Euro würden den Peripherieländern und dem Euro selbst mehr bringen als das festhalten an etwas, was nicht zusammenpasst.
Langfristig sollte unser selbstmörderisch-selbstverstärkendes Altland-Geldsystem in ein selbstreguliertes Neuland-Geldsystem überführt werden.
Zudem sollte die Kommunismus-Brille abgesetzt und aus der Mitte der Gesellschaft ernsthaft gefragt werden:
- Warum werden leistungslose Vermögens- & Kapitaleinkommen praktisch mit weniger als 20% besteuert, wohingegen ein schwer arbeitender Erwerbstätiger schnell 40% Steuern abgezogen bekommt?
- Ist es gerecht, dass der kleine Mann über Steuern, Reallohnrückgänge und Arbeitsplatzverlust die Krisen hautnah spürt und ausbaden muss? Dagegen Millionenvermögen, welche nicht mit Arbeit verdient wurden, sondern sich lediglich aufgrund von Kapitalrenditen selbstverstärkend aufgrund der Arbeit anderer ansammeln und die Krise mit verursacht haben, nicht angetastet werden? Zudem die Besitzer dieser leistungslosen Vermögen ein paar hundertausend weniger auf dem Konto in der Ausgaben- & Lebensgestaltung gar nicht spüren würden? Der „kleine Mann“ sich dagegen schon bei 100€ weniger einschränken muss?