Die Antwort auf die Krise
03.06.2012 von michey
Krise, Krise, Krise
Immer wieder, wenn ich in die Medien schaue höre ich die Begriffe Staatsschulden, Finanzkrise, Rettungsschirm. Als Lösungen höre ich dass wir sparen müssen und dass wir Wirtschaftswachstum brauchen. Ich weiß aber, das dies keine echten Lösungen sind. Das das Problem in unserem Finanz- und Wirtschaftssystem begründet ist, weiß ich auch schon längst und zur Zeit hoffe ich, das dieses System nicht zusammen bricht. Ihr lest richtig: ich hoffe, dass dieses System nicht zusammen bricht. Vielleicht könnte man sich jetzt fragen, ob ich jetzt alt geworden bin und mich mit dem ganzen Wahnsinn, der herrscht abgefunden habe. Ich kann Euch beruhigen – ich habe nicht resigniert und habe mich nicht damit abgefunden. Ich weiß aber auch, dass es zur Zeit noch keine gelebte, tragfähige Alternative zu diesem ganzen System gibt. Dieses System ernährt uns alle recht gut, aber sicher werden die Probleme bald stark zunehmen.
Es ist bereits alles da
Interessant ist auch, das das jetzige Wirtschaftssystem in sich alle notwendigen Mechanismen trägt, um den wirtschaftlichen Wahnsinn, der zur Zeit herrscht, überflüssig zu machen. Ich möchte die Sache auf den Punkt bringen, ohne lange drum herum zu reden: Die Lösung heißt Selbstermächtigung und Beteiligung.
Die Vorgehensweise besteht darin, dass jedes kleine- und mittelständische Unternehmen stets versuchen sollte, eigene Ressourcen aufzubauen, die nicht von den Banken finanziert sind. Das kann ein Unternehmen dadurch erreichen, dass es bei der Schaffung eigener materieller Ressourcen mit anderen Unternehmen zusammenarbeitet. Unternehmer beteiligen sich gegenseitig an der Schaffung materieller Ressourcen durch die Leistung von Arbeit und eventuell auch durch finanzielle Mittel und lassen dabei die Banken außen vor. Wenn Kredite dennoch gebraucht werden, können diese über Crowdfunding beschafft werden. So wird gleichzeitig eine Vielzahl an Menschen an den geschaffenen Ressourcen beteiligt und das wirtschaftliche Risiko wird auf viele Schultern verteilt.
Selbstverständlich sollten keinerlei Zinsen verlangt werden, weil Zinsen eines der wesentlichen Probleme unserer Wirtschaft sind. Um den Überblick über die eigenen Ressourcen zu haben, soll jedes Unternehmen seine eigene Buchhaltung dahingehend erweitern, indem aufgelistet wird, wie viel Aufwand für andere Unternehmen erbracht wurde und wieviel Leistungen von anderen Unternehmen empfangen wurden. Diese Bilanz sollte sich unbedingt die Waage halten, damit das eigene Unternehme nicht heruntergewirtschaftet wird. Ein eigenes Komplementärwährungssystem ist dabei nicht unbedingt nötig, aber wer möchte, kann auch diese Möglichkeiten nutzen. Einen Artikel dazu habe ich hier bereits verfasst.
Was geschehen kann
Die gesamten Schulden der Volkswirtschaft werden irgendwann erdrückend werden. Unternehmen, die heute einen geringen Eigenkapitalanteil haben und deren Ressourcen im Eigentum der Banken sind, werden verpfändet, wenn diese Unternehmen die Zinslast ihrer Kredite nicht mehr tragen können. Werden zu viele Unternehmen verpfändet, können sie nicht mehr die Güter produzieren, die von der Bevölkerung benötigt werden. Hunger und Armut sind die Folge. Deshalb ist es wichtig, dass materielle Ressourcen aufgebaut werden, die Eigentum von möglichst vielen kleinen und mittleren Unternehmen sind und die nicht Eigentum der Banken sind. Wenn das jetzige Euro-Währungssystem dann wirklich kollabieren sollte, wird dies nur einen begrenzten Schaden verursachen, wenn genügend Ressourcen nicht Eigentum der Banken sind. Die Erschaffung eigener Ressourcen ist in unserem jetzigen Finanz- und Rechtssytem ohne Probleme möglich.
Fazit
Wir brauchen kein anderes System oder eine andere Gesellschaft. Wir müssen lediglich dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen an den Ressorucen der Gesellschaft beteiligt sind. Ein Freund von mir hat es einmal schön formuliert:
„Wir haben kein Produktivitätsproblem, wir haben ein Beteiligungsproblem.“